Biography
Forschungsinteresse
Die Verbreitung von Kurzzeitarbeit (Zeitarbeit) ist in Ländern mit strengen Arbeitsschutzgesetzen - insbesondere in Frankreich, Italien, Portugal und Spanien - ein wichtiges Anliegen. In diesen Ländern ist der unbefristete Vertrag die übliche Form des Arbeitsvertrags. Dieser hat keine feste Laufzeit. Die Verletzung unbefristeter Verträge ist kostspielig für die Arbeitgeber, welche komplexe Verfahren erfüllen und Abfindungen gegenüber den Arbeitnehmern leisten müssen. Wenn die erwartete Dauer der Beschäftigung kurz ist, können Arbeitgeber befristete Verträge mit einem Kündigungsdatum abschließen.
In der Praxis verlangen die gesetzlichen Bestimmungen, dass die Arbeitgeber die Arbeitnehmer bis zum Datum der Beendigung von befristeten Verträgen entlohnen, aber zum Zeitpunkt der Beendigung gibt es keine Kosten für die Trennung. Die Verordnung über befristete Arbeitsverträge (Link) zielt darauf ab, die Beschäftigung zu stabilisieren und die Unsicherheit für Arbeitnehmer zu verringern, die auf Arbeitsplätzen mit kurzer voraussichtlicher Dauer eingestellt werden. Der Erfolg dieser Verordnung ist jedoch fragwürdig - Zeitarbeitsverträge machen in Frankreich, Italien, Portugal und Spanien die meisten Arbeitsplätze aus, da Arbeitgeber unbefristete Verträge vermeiden. Die Laufzeit der meisten dieser Zeitverträge ist sehr kurz.
Im Vergleich dazu herscht in Ländern wie der Schweiz eine viel weniger restriktive Gesetztgebung. Die Schweizer Wirtschaft ist stabil und die Schweizer Arbeitslosenquote ist mit 3,7 Prozent (Stand: Januar 2017) eine der niedrigsten der Welt, wobei die durchschnittliche Arbeitslosigkeit in der Deutschschweiz (3,1 Prozent) typischerweise niedriger ist als in den französisch- und italienischsprachigen Schweizer Kantonen (5 Prozent). Allerdings machen Ausländer fast die Hälfte der offiziell Arbeitslosen aus. Im Jahr 2017 kündigte der Bund auch neue Massnahmen an, die den Einheimischen in der Schweiz den Vorzug vor Ausländern geben, was einen Rückzug aus den bisherigen vom Volk 2014 geforderten Einwanderungsquoten darstellt, die das EU-Verhältnis der Schweiz vorübergehend gefährden.